Anjas Freiwilligenarbeit mit mittellosen Menschen
Spanischkurs + Freiwilligenarbeit 2010
Nachdem ich das Angebot mehrerer Organisationen für Freiwilligenarbeit im Ausland verglichen hatte, entschied ich mich aus zwei Gründen für Chile Inside. Zum einen bot die Organisationen das beste Preis-Leistung-Verhältnis und zum anderen kam hinzu, dass ich sowohl an einen Sprachkurs teilnehmen als auch Nachmittags in einer Sonderschule arbeiten konnte. So wurde es möglich, die am Morgen erlernte Theorie gleich in der Praxis anzuwenden.
Mit Hilfe von Chile Inside absolvierte ich zwei Praktika bzw. Freiwilligenarbeit.
Von August bis Oktober 2010 war ich zunächst an einer Sonderschule tätig. Zu meinen Aufgaben zählte neben der Erarbeitung von Lernmaterial, auch die Unterstützung bei Lehrtätigkeiten sowie die Betreuung der autistischen Kinder. Dabei erfordert die Arbeit besonderes Einfühlungsvermögen, denn die Kinder haben sowohl Sprach- als auch Koordinationsprobleme und oft grosse Schwierigkeiten, auf fremde Menschen zu zugehen. Doch gewinnt man einmal das Herz der Kinder, so schenken sie einem soviel Vertrauen und Zuneigung, dass die Arbeit einen großen Gewinn für alle bedeutet.
Nach diesen zwei Monaten in Santiago, machte ich mich auf den Weg nach Talca, welches ca. 3 Stunden von der Hauptstadt Chiles entfernt liegt. Die Stadt wurde im Februar 2010 stark durch das Erdbeben zerstört und bis heute wird es regelmäßig von sogenannten "temblores" heimgesucht. In Talca arbeitete ich beim Internationalen Institut für Statistiken. Im Zusammenhang damit kam ich zumeist mit mittellosen Menschen und deren Leben in Kontakt und konnte so tiefe Einblicke in die alltagspolitischen Strukturen des Landes gewinnen. Regelmässig begaben wir uns mit einem Geländewagen auf die Bauernhöfe nahe Talca. Die Menschen leben meist sehr abgelegen, u.U. ohne warmes Wasser, Elektrizität und Telefon. Dazu kam, dass viele Menschen durch das Erdbeben ihr Haus verloren haben und nun in provisorischen Unterkünften hausen, da sie meistens nicht wissen, wie sie die Regierung nach Hilfe fragen können. Auf diese Weise lernte ich mein Leben in Europa sehr schätzen. Ich erhielt einen Eindruck davon, wie Menschen ohne diese für uns selbstverständlichen Dinge leben. Es schockierte und beeindruckte mich zugleich.
Diese Praktika stellten mich vor große persönliche Herausforderungen, die ich auch mit Hilfe von Chile Inside meisterte. Hatte ich Fragen oder traten Probleme auf, so versuchte die Organisation sofort zu helfen und eine Lösung zu finden. Ich kann Chile Inside nur ein großes Lob aussprechen und ich hoffe, dass ihr so weiter macht.