Cornelias Aufenthalt als Freiwillige in Chile
Freiwilligenarbeit 2014
Liebe Andrea,
bevor ich Chile nun am Montag, nach insgesamt einem Jahr, schweren Herzens verlasse, will ich noch einmal von mir hören lassen. Wahrscheinlich sind Sie momentan in Deutschland, aber irgendwann wird mein Mail Sie schon erreichen.
Ich habe nun letztendlich das erreicht, was ich mir heimlich erhofft hatte, mir aber mehr als unsicher war, ob das in meinem Alter noch machbar ist. Durch Ihre Vermittlung konnte ich in einer wunderbaren Wohngemeinschaft mit einer Chilenin, eben mit Eliana leben. Eliana und ich sind sehr zusammengewachsen und wir mögen uns sehr. Ihre Familie hat mich als Familienmitglied aufgenommen und so eröffnete sich mir ein Blick unter die Oberfläche dieser Gesellschaft. Je mehr meine Sprachkenntnisse wuchsen, desto mehr wurde mir die Komplexität dieser Gesellschaft bewusst. Und ich verliebte mich in dieses Land - nun ja, da bin ich ja nicht die Einzige!
Auch die Freiwilligenarbeit mit meinen chilenischen Kolleginnen an der Schule erlaubte mir, aus dem Touristenstatus in einen akzeptierteren "Gringastatus" zu wechseln.
Es gab nicht nur gute Zeiten. Reichlich spät, erst nach ca. 9 Monaten erwischte mich der Kulturschock, der wohl irgendwann jeden erwischt, und ich wurde "chilemüde". Aber das ist vorüber und ich verlasse mit Trauer im Herzen ein Land, in dem es viel Gutes gibt, in dem ich viel von den Menschen gelernt habe und in dem es auch Schlechtes gibt, wie überall auf der Welt.
Die Versuchung, wiederzukommen, ist groß. Mein Nest hier ist gemacht, sowohl arbeitsmäßig als auch wohnmäßig. Und zu allem Überfluss habe ich auch noch einen Rückflug nach Santiago ... den ich aber eigentlich nicht nutzen wollte ..... pero nadie sabe del futuro!
Ich werde immer mit Dankbarkeit an Ihre Starthilfe zurückdenken. Sie hat mir Sicherheit gegeben und das Gefühl, jederzeit einen Ansprechpartner zu haben.
Für Ihre Zukunft wünsche ich Ihnen die Erfüllung Ihrer Träume und viele sonnenhelle Tage,
mit herzlichen Grüßen,
Cornelia